Kaizen ist das japanische Konzept der schrittweisen Verbesserung. Es bedeutet, dass man täglich kleine Veränderungen vornimmt, die sich im Laufe der Zeit zu großen Unterschieden im Leben summieren. Das Konzept stammt aus der Fertigungsindustrie, wo eine kleine Verbesserung zu gigantischen Veränderungen führen kann, die sich positiv auf die Gewinne auswirken können.
Dieselbe Strategie wird häufig bei Gewichtsabnahme, Sport, Produktivität und Finanzen angewandt.
Aber was ist mit Beziehungen? Wie können wir dieses Konzept auf eines der wichtigsten Dinge im Businessleben anwenden?
Achte auf das Muster
Ein Ratschlag, der immer gilt: Achtet auf die Muster und Gewohnheiten, in die ihr fallt.
Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass Beziehungen von Menschen untereinander – sowohl im Business-Kontext als auch bei Familie, Freunden, Bekannten und Liebschaften – sehr stark von Gewohnheiten geprägt sind. Oft sind es Gewohnheiten, mit denen man schon früh die Rollen festgelegt hat, die jeder von Ihnen zu bestimmten Zeiten einnimmt.
Man sollte also nicht gleich zu Beginn einer Business-Beziehung etwas zur Gewohnheit werden lassen, wenn man es nicht ständig tun möchte.
Man kennt das Phänomen aus der Partnerschaft: Wenn du zu Beginn die Hausarbeit alleine erledigst, weil du ohnehin von zuhause arbeitest, wird das mit großer Wahrscheinlichkeit zur Gewohnheit werden. Wenn es dir wichtiger ist, in ein anderes Zimmer zu gehen, um zu arbeiten, anstatt mit deinem Partner Zeit zu verbringen, wird das mit großer Wahrscheinlichkeit zur Gewohnheit werden.
Das ist alles in Ordnung, solange es Dinge sind, mit denen du zufrieden bist. Das Problem ist, mit Mustern und Gewohnheiten zu brechen, mit denen man nicht zufrieden ist.
Die Antwort? Kaizen. Kleine Schritte, die sich zu einem großen Unterschied summieren.
Auch schlechte Gewohnheiten im Business-Kontext kann man sich abgewöhnen, aber man muss mit einem kleinen Schritt beginnen. Wenn du dir beispielsweise angewöhnt hast, Wochenend-Arbeit klaglos und ohne Aufschlag zu bearbeiten, aber das nicht mehr möchtest, könntest du solche Aufträge künftig nur noch sporadisch annehmen.
Reagiert der Kunde wie erwartet? Akzeptiert er dein Nein? Möchte er verhandeln oder versucht dich zu überreden?
Der Umgang miteinander sollte immer respektvoll sein, damit schlechte Gewohnheiten nicht die Beziehung belasten.
Diagnostik
Eine weitere Möglichkeit, Kaizen auf Kundenbeziehungen anzuwenden, ist eine Diagnose im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung. Mit anderen Worten: Du kannst deine gegenwärtige Beziehung betrachten und Schlüsselbereiche identifizieren, in denen Dinge verbessert werden könnten. Definiere kleine Schritte, um besser zu werden.
Du stellst beispielsweise fest, dass du nach dem Versenden des Angebots nie nachhakst, wenn der Kunde oder die Kundin nicht sofort zusagt. Die Folge: Viele deiner Angebote versanden, der Kontakt bricht ab und alle Arbeit war umsonst.
Du könntest deine Angebote also mit einem Gültigkeitsdatum versehen und nach der Hälfte der Zeit nachhören, ob es noch Fragen oder Unklarheiten gibt – oder sogar schon eine Entscheidung.
Ein anderes Phänomen: Du hast eine Webseite getextet, aber auch noch Wochen und Monate nach deinem letzten Kontakt um Kunden sind deine Texte noch nicht online. Verbessere die Beziehung zu deinem Kunden und ruf ihn an. Vielleicht braucht er jemanden, bei dem er jammern kann, vielleiht braucht er deine Hilfe oder du weiß jemanden, der ihm helfen kann.
Kaizen auf Kundenbeziehungen anzuwenden heißt: Kleine Gesten zu Gewohnheiten werden lassen, die die Kundenbeziehung verbessern und auf der anderen Seite darauf zu achten, dass schlechte Gewohnheiten nicht die Zusammenarbeit ins Ungleichgewicht bringen.
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