Plädoyer für impulsgesteuertes Schreiben - Warum ein Redaktionsplan nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist
Ganz ehrlich: Jahrelang habe ich versucht, meinem Blog eine feste Struktur zu geben und meine Artikel monatsweise vorauszuplanen. Denn das wurde von den erfolgreichen Blogger*inne*n da draußen immer empfohlen. Auf meinem Rechner finden sich diverse Vorlagen dafür. Alle bin ich motiviert angegangen … um dann nach relativ kurzer Zeit wieder aus dem Plan hinauszupurzeln. Die Folge: zum einen ein schlechtes Gewissen, denn scheinbar schafften das doch alle anderen mit dem Redaktionsplan, nur ich nicht. Und zum anderen verlor ich so nach und nach die Lust am Bloggen. Aus Lust wurde Frust, und das Schreiben zur Pflicht. Die Freude verabschiedete sich.
Inzwischen schenke ich mir das strukturierte Planen. Feste Redaktionspläne mögen funktionieren, wenn man ein sehr sachgebundenes Blog führt.
Aber bei den eher weichen Themen, über die ich schreibe, und die immer etwas mit mir zu tun haben, funktioniert so ein enges Korsett einfach nicht. Genau aus diesem Grund. Ich mag mir vorgenommen haben, über Klarheit zu schreiben und warum sie so wichtig für den Fokus ist. Aber wenn ich selbst gerade ganz strubbelig bin im Kopf, dann kann daraus kein vernünftiger Artikel werden. Das war’s dann mit der Struktur und dem Plan. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Themenlisten und Schreibzeiten statt Redaktionsplan
Stattdessen führe ich jetzt Themenlisten. Da notiere ich mir Ideen, manchmal schon fertige Headlines, teilweise nach Kategorien sortiert.
Zu fest definierten Zeiten – bei mir meist in den frühen Morgenstunden, wenn ich noch ganz ungestört bin – schaue ich dann in die Liste und lasse mich inspirieren. Worauf habe ich heute Lust? Wo spüre ich einen Impuls? Dann lege ich los mit Schreiben.
Denn eigentlich habe ich immer Lust zu schreiben. Nur halt nicht zu einem vorher festgelegten Thema laut Plan. Sondern ich brauche einen inneren Impuls, der sich Ausdruck geben will.
Zuweilen ist daher die Liste auch ganz überflüssig, weil ein Text dann einfach so entsteht, scheinbar aus dem Nichts. Einfach weil er gerade dran ist. So wie dieser Text heute.
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