Lerne Dein inneres Team kennen
Den inneren Kritiker kennen wir alle. Den Schweinehund auch. Aber wir haben noch mehr Anteile in uns, die alle ihren Beitrag leisten, insbesondere wenn es ums kreative Arbeiten geht. Wenn es nicht weitergeht, wenn »etwas blockiert«, ist es oft einer dieser Anteile, der bockt, weil er sich nicht abgeholt oder wertgeschätzt fühlt. Um das innere Team zur Zusammenarbeit zu bringen, hilft es, erst einmal zu wissen, wer überhaupt dabei ist.
Nimm Dir 20 Minuten Zeit und frage in Dich hinein, wer in Deinem inneren Team ist. Die Gärtnerin vielleicht? Die Forscherin und Entdeckerin? Die Muse? Die Vernünftige? Vielleicht auch eine Zynikerin oder eine Heulsuse? Das ist okay und vielleicht sind es bei Dir noch ganz andere Teile. Vielleicht ist sogar eine Mutmacherin oder eine Musikerin dabei. Schreib alle auf, die sich bei Dir melden. Vielleicht sind manche Anteile lauter und drängender und andere schüchtern und eher still. Manche melden sich vielleicht auch erst beim nächsten Mal oder in einem halben Jahr zu Wort.
Du kannst den Anteilen auch Namen geben, wenn Du möchtest. Mein innerer Schweinehund heißt beispielsweise Horst-Dieter und ist so ein großer, zotteliger weißer Hund. Mein innerer Kritiker ist ein echter Bürokrat und heißt Herr Lehmann.
In jedem Fall haben alle davon ihre Daseinsberechtigung. Der innere Kritiker auch. Und auch, wenn er beim ersten Runterschreiben Pause hat, darf er sich dann beim Überarbeiten austoben; Das ist zumindest das Versprechen das ich meinem immer gebe.
Wenn es das nächste Mal beim Schreiben oder anderen kreativen Arbeiten bei Dir »kracht« oder nicht weiter geht, frag in Dich hinein, »wer« gerade das Problem hat und versuche, Dein inneres Team zu einem Kompromiss zu bringen. Und manchmal hilft auch das Versprechen, dass es am Ende vom Text für alle Pudding gibt.
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