Keine Pressemeldung ohne Foto
Der Text ist fertig, der Medienverteiler steht fest – und ab mit der Pressemeldung. Jetzt liegt es an den Redaktionen, die Meldungen zu veröffentlichen. Sie können die Chance auf Veröffentlichung erhöhen – mit einem guten Bild.
So geht ein gutes Pressefoto
Qualitativ gute Bilder zu machen, ist längst kein Hexenwerk mehr.
Sie können mit fast jedem Smartphone Fotos machen, deren Qualität für den Druck ausreicht.
Fügen Sie jeder Pressemeldung ein Bild bei, für das Sie ein passendes zur Verfügung haben.
Im Zweifel ist ein kleines Fotoshooting gut investierte Zeit. Sie wollen den Auftritt der Volkstanzgruppe ankündigen? Wunderbar, dann senden Sie ein Foto eines vergangenen Auftritts oder von den Proben mit sowie ein Portrait des Trainers. Vielleicht gibt’s auf der Zeitungsseite an dem Tag noch Platz dafür.
Das Bild sollte zeigen, worum es geht.
Die Auszubildende Ihrer Schreinerei hat den besten Abschluss des Landes gemacht? Dann möglichst nicht das Bewerbungsfoto senden, sondern die Auszubildende in Aktion zeigen, zum Beispiel beim letzten Schliff an ihrer Abschlussarbeit.
Gruppenbilder möglichst vermeiden.
Wenn 15 Mitglieder des Fußballvereins für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden, nehmen Sie die drei Mitglieder aufs Bild, die seit 50 Jahren dabei sind – und lassen Sie die Menschen mit kürzerer Mitgliedschaft weg. Ein klein abgedrucktes Wimmelbild, auf dem die einzelnen Gesichter kaum noch zu erkennen sind, bringt niemandem etwas.
Haben Sie keine Scheu, Bilder zu stellen.
Die meisten Bilder in Tageszeitungen sind gestellt. Der Fotograf darf Anweisungen geben, wer wo stehen und wer was tun soll, damit das Bild die gewünschte Wirkung erzielt.
Und: Von allen abgebildeten Personen muss das Einverständnis vorliegen, dass ihr Bild veröffentlicht wird, auch bei Gruppenbildern vom Ausflug des Alpenvereins.
Häufige Fehler bei Pressefotos
Bilder ohne Menschen
Schüler haben in der Projektwoche den Pausenraum umgestaltet? Dann sollten einige der teilnehmenden Schüler mit ins Bild. Bitte nicht nur den leeren, neuen Raum fotografieren. Bei Veranstaltungsankündigung: Nicht das Plakat senden, sondern im Zweifel den Künstler oder Veranstalter, der das Plakat hält.
Menschen beim Essen
In geselliger Runde wird gerne gegessen – doch Fotos davon zeigen die Personen meist nicht vorteilhaft. Deswegen lieber andere Motive wählen. Gleiches gilt für zahlreiche alkoholische Getränke im Bild, auch wenn es ein lustiger Abend war.
Menschen von hinten
Der Saal ist voll, alle verfolgen gespannt die Aufführung der Ballettschule – und auf dem Foto sind unzählige Hinterköpfe zu sehen. Falls bei der Aufführung keine Fotos vor der Bühne gemacht werden dürfen lieber vor oder nach der Aufführung für das Pressebild nochmal eine Szene nachstellen.
Geschlossene Augen
Fotografieren Sie mehr als zwei Menschen, hat wahrscheinlich gerade jemand die Augen zu. Sicherheitshalber lieber viele Fotos am Stück machen. Auf irgendeinem haben dann bestimmt alle die Augen offen.
Menschen an der Wand
Ein Klassiker bei Pressemeldungen: Mehrere Menschen stehen mehr oder weniger steif in einer Reihe vor einer Wand – ohne, dass Außenstehende erkennen können, worum es geht. Die Menschen sollten mitten im Raum stehen, nicht vor einer Wand – außer des geht im Text um die neue Tapete. Am besten einen Zusammenhang zum Thema schaffen: Die neuen Vorstandsmitglieder des Kleintierzüchtervereins dürfen ein Kaninchen auf dem Arm haben oder gerade im Stall die Hühner füttern.
Und: Viele Fotografen, Mediengestalter oder Grafiker sind wahre Zauberkünstler. Sie können Falten verschwinden lassen, rote T-Shirts grün färben oder geschlossene Augen öffnen. Aber: Nicht in jeder Redaktion sitzen Menschen, die Fotos professionell überarbeiten können und nicht immer ist die Zeit dafür. Außerdem ist nicht jedes Bild zu retten. Achten Sie deswegen von vorne herein auf eine gute Bildqualität.
Die meisten Redaktionen bevorzugen jpg-Dateien, die Größe muss für den Druck ausreichen (als Faustregel: mindestens ein bis zwei MB). Bilder als separate Dateien senden, nicht eingebunden in Word-Dateien oder PDFs.
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