Pressearbeit - Checkliste für den programmierten Misserfolg
Manche Leute tun alles, um Journalisten und Redakteuren das Leben zu vermiesen. Meist geschieht das ungewollt und weil diese Menschen nicht wissen, wie eine Redaktion arbeitet. Oft passiert es hinsichtlich lokaler Zeitungen.
So sollten Sie Ihre Pressearbeit nie – wirklich n i e – angehen. Egal, wie brandeilig eine Mitteilung aus Ihrer Sicht ist oder ob Sie vergessen haben, einen Hinweis rechtzeitig abzuschicken:
- Mails mit dem Betreff „EILT, eilig“ oder mit hoher Priorität an einen möglichst großen Verteiler schicken. Ein solcher Betreff ist einfach nur albern und wird sofort weggeklickt.
- Achtung – Sperrfrist! Ja, Sperrfristen sind wichtig und die Presse hält sich daran. Oft so sehr, dass die Nachricht dahinter niemals veröffentlicht wird.
- Sie kriegen es exklusiv! PR-Experten wissen, dass viele Journalisten darauf reagieren wie die Naturschützer auf das Ausbaggern von Flüssen. Ohne Relevanz ist die Exklusivität wertlos. Besonders ärgerlich ist es, wenn Sie mit „exklusiv“ nicht die eine Redaktion bedenken, sondern die Meldung über den großen Verteiler versenden.
- „Ich habe das schon mit Ihrer Kollegin besprochen. Sie meinte, wir veröffentlichen das auf Ihren Seiten!“ Ist völlig tabu, wenn Sie ein Thema durchdrücken wollen und natürlich gar nicht mit der Kollegin sprachen. Es ist eine todsichere Methode, um sich in einer Redaktion dauerhaft so richtig unbeliebt zu machen.
- „Ich sendete Ihnen letzte Woche (!) eine Pressemitteilung, bekamen Sie die?“ ist ein Running Gag in jeder Redaktion. Dort gehen täglich Hunderte von Mails ein, der größte Teil davon sind Pressemitteilungen. Es ist absurd zu glauben, Redakteure erinnern sich an jede einzelne Mail.
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