Wie finde ich die richtige Übersetzerin, den richtigen Übersetzer?

#365schreibtippsDu hast eine Übersetzung zu vergeben – und stellst fest, dass das Internet voll von Übersetzern und Übersetzerinnen (und Agenturen) ist. Wie findest du heraus, wer von ihnen dir genau den erstklassigen Text liefern kann, den du brauchst? Die Tipps in dieser Checkliste erleichtern dir diese Aufgabe.

1. Agentur oder Einzelübersetzerin?

Es gibt Übersetzungsagenturen, die viele Sprachen und Fachgebiete abdecken, und es gibt selbstständige Einzelübersetzer bzw. -übersetzerinnen. Die Zusammenarbeit mit einer Einzelperson kann dir entscheidende Vorteile bringen:

  • Du weißt genau, wer an deinen Texten arbeitet und welche Qualifikationen diese Person mitbringt. Agenturen vergeben Übersetzungen in einem großen Pool von Dienstleistern, oft nur anhand von Preis oder Verfügbarkeit.
  • Wenn immer dieselbe Person an deinen Texten arbeitet, wird sie bald mit deinen Produkten und der Firmenterminologie vertraut sein. So werden die Texte immer treffsicherer und eure Zusammenarbeit immer eingespielter.
  • Deine Informationen zum Projekt kommen ohne Umwege und „stille Post“ genau bei der Person an, die deinen Text bearbeitet.

2. Tipps für die Internetsuche

Wenn du mit einer Einzelperson zusammenarbeiten möchtest, musst du geschickt googeln, denn meist besetzen die großen Agenturen die vorderen Plätze der Suchergebnisse. Außerdem liefert das Stichwort „Übersetzung“ oder „Übersetzer“ meistens bloß Wörterbucheinträge, keine Fachleute. Daher mein Tipp: Mit dem Suchbegriff „Übersetzerin“ findest du menschliche Sprachprofis.

Weil die Berufsbezeichnung „Übersetzer“ nicht geschützt ist, sind auch die Websites von Berufsverbänden eine gute Anlaufstelle. Deren Mitglieder mussten ihre Qualifikation und/oder Erfahrung nachweisen und leisten deshalb mit größerer Wahrscheinlichkeit gute Arbeit. Eine gute Übersicht der Verbände findest du beim Fachportal Uepo.

3. Sprachkombinationen

Vergewissere dich, dass die Übersetzerin bzw. der Übersetzer mit den Sprachen arbeitet, die du benötigst. Bei einigen Sprachen kommt es auch auf die richtige Variante an. Für Portugiesisch musst du beispielsweise darauf achten, ob du portugiesisches oder brasilianisches Portugiesisch brauchst.

Wichtig ist auch die Sprachrichtung, also aus welcher Sprache jemand in welche Sprache übersetzt. Für Texte mit Außenwirkung oder bei denen es auf Stil ankommt, solltest du jemanden wählen, der oder die in die Muttersprache übersetzt.

4. Fachgebiete

Kennt sich die Übersetzerin, der Übersetzer in deinem Fachgebiet aus? Beim Übersetzen ersetzt man nicht Wörter, sondern drückt Inhalte in der Zielsprache aus – und dafür sind Fachkenntnisse notwendig, weil man nur souverän und flüssig ausdrücken kann, was man auch versteht.

5. Dein Eindruck

Neben den „harten Fakten“ spielt auch der persönliche Eindruck eine Rolle: Wie wirkt die Website der Anbieterin, des Anbieters auf dich? Ist das Auftreten schlüssig? (Für mich beispielsweise wirft es Fragen auf, wenn eine Einzelperson als „wir“ schreibt. Dann frage ich mich, wer meine Übersetzung tatsächlich anfertigt.) Sind Rechtschreibung und Zeichensetzung fehlerfrei? Falls nicht, musst du auch in der Übersetzung mit solchen Patzern rechnen.

 

#365schreibtipps #sorgenfreischreiben

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Katja Heimann-Kiefer, www.kiefheim.de

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