Ins Schreiben kommen mit der Cluster-Technik
Keine Ideen, kein Anfang – kein Text … Wenn dir partout nicht einfällt, wie du in einen Text einsteigen kannst, welchen Themenschwerpunkt dein Beitrag haben soll oder was du überhaupt schreiben willst, dann probier‘s doch mal mit der Cluster-Methode. Hierbei handelt es sich um eine Art Brainstorming, – mit dem Unterschied, dass das Clustern wesentlich unsortierter ist. Die Gedanken zu einem Thema werden in linearen Assoziationsketten niedergeschrieben.
So geht’s konkret:
– Nimm Dir ein DIN A4-Blatt quer und schreibe in die Mitte des Blattes einen Schlüsselbegriff beziehungsweise ein zentrales Wort Deines Themas.
– Von diesem Wort (oder der notierten Phrase) notierst du deine erste Assoziation und ziehst einen Verbindungsstrich. Zu dem assoziierten Begriff notierst du dann abermals eine Assoziation und verbindest. Und so weiter. Ist der zentrale Begriff zum Beispiel „Schreiben“, könnte die Assoziationskette folgendermaßen aussehen: Schreiben – Job – Bildschirm – Augen – Brille
– Notiere die Begriffe schnell, ohne großes Nachdenken. Es soll strudeln.
– Fällt Dir nichts mehr ein, setze die nächste Assoziationskette vom Schlüsselbegriff aus an. Oder assoziiere zu einem Begriff aus der gebildeten Kette weiter.
– Zensiere nicht. Schreibe einfach alles auf, was dir einfällt – auch, wenn Dir eine Assoziation noch so abwegig erscheint.
– Clustere so lange, bis dir nichts mehr einfällt – aber möglichst nicht länger als zehn Minuten.
In der Regel wirst du am Ende des Assoziierens merken, dass du an dem einen oder andern Begriffen hängenbleibst. Du kannst auch Wörter oder ganze Assoziationsstränge, die dir besonders wichtig erscheinen, markieren und weitere Verbindungslinien zwischen den Begriffen ziehen.
Und dann?
Die scheinbar wahllose Gruppierung von Worten um einen Mittelpunkt wird dir einen Schreibimpuls geben. Du wirst ein Muster entdecken, das dich zu deinem Textschwerpunkt oder zum Aufhänger für deinen Text führt. Vielleicht brauchst du auch einfach nur einen Schreibanlass! Dann hilft dir das Clustern dabei, dich warm zu schreiben für den eigentlichen Text.
Wofür das Clustern noch gut ist
Die Entwicklerin dieses kreativen Schreibansatzes, Gabriele L. Rico, stellte fest, dass ihre Studierenden durch die Cluster-Technik nicht nur schneller ins Schreiben kommen, sondern auch bildhaftere und originellere Texte verfassen. Der Grund dieses Phänomens: Beim Clustern aktivierst du nicht nur die linke Gehirnhälfte, die für begriffliches Denken zuständig ist. Du nutzt vor allem auch die rechte Gehirnhälfte. Und die sorgt dafür, dass Bilder im Kopf entstehen.
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