Wie du Tempo in deine Texte bringst
Was hat dein Lieblingslied mit einem guten Text gemeinsam? Rhythmus. Um rhythmisch zu texten, brauchst du nicht musikalisch zu sein. Es genügt, Satzlänge und Inhalt in Einklang zu bringen. Kurze Sätze erzeugen Spannung. Sie sind verständlich. Machen Tempo. Setzen Akzente. Kurze Sätze, einfache Wörter: Bei diesem Texttipp blasen so gut wie alle Schreibratgeber ins selbe Horn. Bingo. Doch Vorsicht vor Schema F: Bei zu viel Stakkato schalten deine Leserinnen und Leser atemlos ab. Die Grundmelodie im Text bilden daher mittellange Sätze. Und was ist mit den langen Sätzen, sind die böse? Reagieren Lesende verstimmt darauf und empfinden sie als so fehl am Platz wie Helene Fischer auf einem Heavy Metal Festival? I wo! Wie in der Musik heißt das Zauberwort auch beim Texten: Variation. Zum guten Ton gehören Sätze, die einen Gedanken zum Klingen bringen und uns Wort für Wort entführen in die unendlichen Weiten der Sprache. Dabei kommt es nicht auf die Länge an. Langeweile erzeugen Sätze nicht, sobald sie mehr als 20 Wörter zählen, sondern wenn sie hinter Floskeln und verschachtelten Satzwindungen eine gähnende Leere zu verbergen suchen. Das beste Mittel dagegen: Mach nach jedem Gedanken einen Punkt. Und behalte den Rhythmus im Ohr.
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