Bleiben Sie Aktiv!
Nein, nein: Jetzt erfolgt kein Aufruf zu mehr Fitness im Alltag. In diesem Schreibtipp geht es um die Form, in der wir ein Verb im Text verwenden können: im Aktiv oder im Passiv. Der Unterschied liegt im Blickwinkel, aus dem das Beschriebene betrachtet wird. Wie die Benennung bereits ausdrückt, gibt es im Aktiv einen konkreten Akteur, der die Handlung ausführt und so im Vordergrund steht. Beispiel: Ich verfasse einen Schreibtipp.
Steht das Verb im Passiv, rückt hingegen die Person oder der Gegenstand, die von der Handlung betroffen ist, in den Vordergrund: Ein Schreibtipp wird (von mir) verfasst.
Manchmal kann es sinnvoll sein, bewusst Aktiv und Passiv einzusetzen, um eine bestimmte Perspektive zu verdeutlichen:
Eine maskierte Person überfiel den Kioskbesitzer.
→ Der Täter steht im Vordergrund.
Der Kioskbesitzer wurde von einer maskierten Person ausgeraubt.
→ Das Opfer steht im Vordergrund.
Texte mit aktiven Sätzen wirken lebendiger und mitreißender. Passive Formulierungen sind oft ein wenig schwerfällig. Sofern der Akteur bekannt ist und benannt werden kann, ist das Schreiben im Aktiv immer die schönere Wahl.
„Die Prinzessin heiratete den Prinzen.“ Und nicht „Die Prinzessin wurde von dem Prinzen geheiratet.“
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