Gendern oder Entgendern, das ist hier die Frage
Beim Gendern ist vieles im Fluss. Über die Diskussionen zu den Genderzeichen gerät aber leicht aus dem Blick, dass das eigentliche Ziel das Entgendern ist.
Irgendwann soll das Geschlecht bei Personenbezeichnungen nicht mehr zu erkennen sein, denn …
Das gesellschaftliche Ziel
… irgendwann soll das Geschlecht bei (Lebens-)Entscheidungen keine Rolle mehr spielen. Deshalb muss eine neutrale Sprachform her. Sie sollte einfach und intuitiv sein. Anschlussfähig, also leicht erlern- und anwendbar. Leicht lesbar. Platzsparend. Sie muss schriftlich und mündlich gleichermaßen gut funktionieren.
Voilà! Die Form für das Ziel
Das Entgendern nach Phettberg, entdeckt von dem Germanisten Thomas Kronschläger.
Eine bestechend einfach umzusetzende Form:
- Stamm plus y.
- Genus: Neutrum.
- Plural: Stamm plus y plus s.
Liebe Kollegys,
probiert es einfach aus. Ihr werdet feststellen, dass ihr verstanden werdet, auch wenn die Lesys und Hörys von dieser Form noch nie etwas gehört haben.
Liebe Skeptikys,
das Mitglied bleibt das Mitglied, der Mensch der Mensch und die Person ist weiterhin die Person.
Liebe Mitdenkys und Mitgestaltys,
wenn ihr auf Beispiele stoßt, für die das Gendern mit y nicht so klar funktioniert, immer her damit (kontakt@angelika-pohl.de). Es ist wie gesagt vieles im Fluss.
Motto und Tipp:
Locker und offen bleiben, das Gendern nicht als reine Formalie abtun und das Ziel im Blick behalten.
Kurz ergänzt:
Als entgenderte bzw. genderfreie Formen schweben noch weitere Vorschläge im Raum, so die Formen mit x, mit ens oder mit ex.
#365schreibtipps #wirksamschreiben