Gruselige Adjektive für schlechte Horrortexte
… oder Werblub-Adjektive für Gähn-Texte
Kennst du das? Auf der Suche nach einem Installateur stolperst du auf den Webseiten über zuverlässig, innovativ und professionell. Aha. Hemmungslos scrollst du weiter. Das war jetzt Nummer 7.
Gänsehaut. Es gruselt dich.
Und dann weiten sich deine Augen, dein Puls rast: Singen Sie schon unter ihrer Dusche?
Ja, du willst in der Wohlfühldusche singen. Das ist dein Duscherlebnis.
Also: Mache es nicht wie in miesen Horrorstreifen und renn die Treppe nach oben, wenn die Fratze an der Scheibe auftaucht. Gruselige Adjektive schrecken ab und das war es auch schon. Sie sind eintönig und schaffen keinen Anreiz.
Versuch es mal damit:
- Ein Powerverb sagt mehr als tausend Adjektive.
Das Auto fährt schnell um die Ecke. Besser: Das Auto rast um die Ecke.
- Bilder, die Emotionen wecken nutzen mehr als ein Adjektiv.
Wohnst du noch oder lebst du noch? (Klar, Ikea) – Hast du schon schöne Möbel?
- Spiele ein Spiel – lasse dir mindestens 10 Wörter einfallen, die „gut“ ersetzen.
Und los: Ich sage: grenzgenial – jetzt du.
- Nutze nur Adjektive, die du täglich sagst.
Frag mal deine Mitmenschen.
- Lies deinen Satz, funktioniert deine Botschaft ohne Adjektiv? Dann weg damit.
Aufhübschen nicht nötig!
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