
Autorin: Barbara Stromberg
Egal ob du Reden, Präsentationen oder Berichte verfasst – als jemand, der viel schreibt, kennst du sicher das Gefühl: Du sitzt vor dem leeren Bildschirm, der Kursor blinkt ungeduldig und weißt nicht, wo du anfangen sollst.
Keine Sorge, das geht fast jedem so!
Vor allem Reden und Präsentationen zu schreiben ist der Endgegner für viele Menschen.
Was, wie viel und wie sagen? Wie die wichtigsten Punkte rausfinden, das Publikum bei Laune halten und begeistern?
Hier sind ein paar grundlegende Tipps, damit das Gerüst stabil steht.
Der Unterschied macht’s: Schreiben zum Lesen vs. Schreiben zum Hören
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass sich das Schreiben für verschiedene Zwecke unterscheidet.
Wenn du eine Rede oder Präsentation vorbereitest, schreibst du anders als für einen Bericht. Warum? Ganz einfach: Eine Rede wird gehört, nicht gelesen.
Nicht ist schlimmer als einer Rede zuzuhören, die so klingt wie niemand spricht.
Tipp: Beim Schreiben einer Rede musst du dich nicht um perfekte Rechtschreibung sorgen. Konzentriere dich stattdessen darauf, wie der Text klingt, wenn er gesprochen wird, und lies ihn laut vor.
Struktur ist der Schlüssel
Egal ob Rede oder Bericht – eine klare Struktur ist das A und O. Hier ist ein bewährtes Grundgerüst:
1) Einleitung
2) Hauptteil (3-5 Kernpunkte)
3) Zusammenfassung
4) Schluss/Aufruf zum Handeln
Tipp: Bevor du mit dem Schreiben beginnst, skizziere die Struktur und ordne deine Gedanken den einzelnen Abschnitten zu. Hilfreich ist es, mit Klebezetteln an der Wand zu arbeiten.
Kenne dein Ziel
Frag dich: Was möchtest du mit diesem Text erreichen? Willst du informieren, überzeugen, unterhalten oder verkaufen? Oft ist es eine Kombination. Wenn du dein Ziel kennst, fällt es leichter, den roten Faden zu behalten.
Tipp: Schreibe dir ganz groß und in einem Satz auf, was dein Publikum mitnehmen soll aus deiner Präsentation oder deiner Rede. Erst, wenn du das weißt, kannst du die Inhalte festlegen.
Der Einstieg: Wirf den Hook
Ob Rede oder Bericht – der Anfang entscheidet oft darüber, ob dein Publikum dranbleibt. Ein paar Ideen für einen guten Start:
- Eine überraschende Statistik
- Eine persönliche Anekdote
- Eine provokative Frage
Tipp: Stelle eine Verbindung zu deinem Publikum her. Was bewegt sie? Welche Probleme haben sie? Welche Glaubenssätze?
Der Hauptteil: Klar und prägnant
Im Hauptteil präsentierst du deine Kernbotschaften.
Halte dich an diese Regel: „Erzähle ihnen, was du ihnen erzählen wirst, erzähle es ihnen, und dann erzähle ihnen, was du ihnen gerade erzählt hast.“
Das hilft deinem Publikum, die wichtigsten Punkte zu behalten.
Der Abschluss: Starker Entspurt
Ein guter Schluss bleibt in Erinnerung. Fasse die Hauptpunkte noch einmal zusammen und ende mit einem Aufruf zum Handeln oder einem inspirierenden Zitat.
Der Schliff: Editieren und Überarbeiten
Ein oft vernachlässigter, aber entscheidender Schritt beim professionellen Schreiben ist das gründliche Überarbeiten deines Textes. Nachdem du deinen ersten Entwurf fertiggestellt hast, lege ihn für einige Zeit beiseite, am besten über Nacht.
Wenn der Text etwas abgehangen hat, guck nochmal mit frischem Blick auf ihn:
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Klarheit und Prägnanz: Streiche überflüssige Worte und vereinfache komplizierte Sätze.
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Logischen Aufbau: Stellt jeder Absatz eine klare Verbindung zum vorherigen und nächsten her?
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Rechtschreibung und Grammatik: Nutze Rechtschreibprüfungen, aber verlass dich nicht ausschließlich darauf.
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Ton und Stil: Passt die Sprache zu deinem Zielpublikum und dem Zweck des Textes?
Tipp: Lies oder trage deinen Text nochmal laut vor. So erkennst du holprige Formulierungen und einen seltsamen Rhythmus leichter. Bitte auch andere um Feedback und trage probeweise vor – ein zweites Paar Ohren kann oft Dinge entdecken, die du nicht bemerkt hast.