Themen vorschlagen ohne Frust
Ich biete Strategiegespräche für Pressearbeit an, in denen ich hauptsächlich mit Solo-Unternehmerinnen darüber berate, wie wir ihre Themen in die Presse bringen. Und was ihre Themen sind. Und für wen sie überhaupt Themen suchen wollen.
Euphorisch und voller Tatendrang rennen sie anschließend mit fliegendem Haar in die Welt hinaus und arbeiten an ihrer Präsenz in der Presse. So weit so gut.
Und ab und zu kommt eine zurück und schnieft „Mein Thema fanden die doof.“
Mich wundert es, dass es nur so wenige sind, denen das passiert. Denn aus meiner Zeit als Redakteurin bin ich mehr als einmal mit Wut und Enttäuschung aus den Konferenzen zurück an den Schreibtisch geschlurft.
Manchmal hatte jemand anderes das Knallerthema vorgeschlagen, das alles überstrahlte.
Manchmal gab es für mich ein doofes Thema vom Krabbeltisch, das anstrengend und stumpf werden würde.
Und manchmal wurde mein Thema auch einfach weggewischt.
Oder mir war schlichtweg auch nichts Brauchbares eingefallen.
Tatsache ist: Auch Redakteurinnen und Redakteure – wie auch alle anderen freie Autorinnen und Autoren, Reporter und Fotografinnen – schlagen ständig Themen vor, die abgelehnt werden. Oder verschoben auf Sonstwann.
Ganz normal und kein Grund für Frust.
So wie auch Schauspieler immer wieder zu Castings gehen, auch wenn es nicht immer für die Hauptrolle reicht*, gilt auch für deine Themen: Probiere es einfach immer weiter. Variiere. Setze andere Akzente. Biete sie an anderer Stelle an. Such einen anderen Dreh, eine andere Perspektive, vielleicht auch eine andere Darbietungsform. Statt eines Berichts mach eine Reportage. Statt Pressemitteilung ein Interview. Statt Produktbeschreibung einen Ratgebertext.
*Umgedreht ist das lustiger. Richard Gere war angeblich für die Hauptrolle in „Stirb Langsam“ vorgesehen. Und Nicholas Cage sollte den „Aragorn“ geben. Und John Travolta Forrest Gump. Klingt absurd, oder?
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