Ich kann nicht schreiben!!!
Das hör ich oft von anderen, wenn ich erzähle, dass ich immer schon gerne geschrieben habe. Und ich lege sofort Protest ein: jede/r kann schreiben! Nur mache glauben nicht an sich und ihre Möglichkeiten. Und probieren es gar nicht mal aus 🙂
Ein heißer Tipp zum Anfangen, der mir immer geholfen hat, wenn ich mal angestanden bin und die Worte so gar nicht fließen wollten – das weiße Nichts vor meinen Augen, das lähmt…
free writing: ich liebe es! Julia Cameron, die Grande Dame des kreativen Schreibens, nennt es „Morgenseiten schreiben“, aber ich finde, es ist egal, wann und wie und wo… der Clou: einfach für 10 Minuten (oder 3 Seiten) drauflosschreiben, am besten ohne den Stift abzusetzen (das heißt also, lieber mit der Hand schreiben, das bringt unser Kreativzentrum im Hirn noch besser in Fahrt). Und: es ist in diesem Fall VOLLKOMMEN EGAL, was wir schreiben! Hauptsache wir lassen unsere Gedanken unkontrolliert, unzensuriert aufs Papier fließen… und wenn es nur solche sind, wie: „Was soll der Blödsinn, ich hab noch nie schreiben können, mir fällt sicher nichts ein, ich wüsste nicht, worüber ich jetzt schreiben sollte, ich kann das nicht, das kommt sicher nur Unsinn heraus – Hilfe!!!!!!!!!!!“
Ja, ja, ja, genau darum geht es: alles fließen lassen, alles herauslassen, nicht nachdenken. Es geht dabei (erst mal) nicht um ein literarisches Wunderwerk, es geht ums sich-freischreiben. In den Schreibflow kommen, das Gehirn auslüften, spielen lassen. Niemand soll, darf, wird das je lesen, dafür ist das free writing nicht gedacht. Hier sollen Hemmungen fallen – und ich kann mich austoben. „Lalalalala“ schreiben oder darüber, dass ich jetzt lieber am Meer sitzen würde und einen Cocktail schlürfen… oder dass der Nachbar nebenan schon wieder unsagbar nervt… und da fällt mir ein, dass ich heute noch Tante Emma anrufen wollte … und einkaufen muss… und: wie hieß das Buch nochmal, das ich unbedingt lesen will, weil es mich an meine eigene Geschichte erinnert?… und – schwuppdiwupp sind drei Seiten fertig geschrieben… ging doch fast wie von selbst – oder?
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