5 Tipps zum Schreiben fürs Hören
Beim Thema Schreiben denken wohl die meisten sofort an Texte fürs Lesen. Es gibt aber noch andere Texte. Jene, die gehört werden sollen. Das können etwa Moderationen für Radio oder für Podcasts sein. Ein solcher aufs Hören abzielender Text folgt ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Hier 5 Tipps zum Schreiben fürs Hören:
Keep it short and simple (KISS): Beim Sprechen sind unsere Sätze kurz. Wenn du Zuhörer:innen den Eindruck vermitteln willst, zu ihnen zu sprechen, solltest du dich beim Schreiben eines Textes fürs Hören knapp und einfach ausdrücken.
Angelehnt daran, lautet Tipp 2: Keine Schachtelsätze! Umständliche Satzkonstruktionen führen dazu, dass du Zuhörer:innen verlierst. Wenn die Information nicht in kurzen aufeinanderfolgenden Sätzen ans Ohr gelangt, schwindet das Interesse. Jene, an die sich dein gesprochener Text richtet, hören dir schlicht nicht mehr zu.
Aktiv formulieren: Du bist keine Behörde. Behalte beim Schreiben fürs Hören daher die journalistischen W-Fragen im Hinterkopf und formuliere in deinem Text wer was macht.
Kein Nominalstil: Unser Gehirn mag Verben. Alles, was mit Tätigkeit verbunden ist, erreicht uns ganz unbewusst. Sobald wir mit Substantiven zugemüllt werden, entsteht hinter unserer Stirn ein Fragezeichen. Daher gilt es, Substantive sinnvoll durch Verben zu ersetzen.
Aufpassen bei Zahlen! Die Grundregel lautet: Kein Zahlenfriedhof! Zuhörer:innen können gesprochene Texte in der Regel nicht nachhören. Akustisch lassen sich Zahlen jedoch schwieriger verarbeiten als optisch. Entsprechend gilt es, sie sparsam einzusetzen. Wenn sie nötig sind, dann schreibe sie fürs Hören verständlich. Die Wendung »jede Dritte« etwa ist beim Zuhören einfacher zu erfassen als »33 Prozent«.
Am Ende noch ein Extra-Tipp: Lies dir deinen fertigen Text fürs Hören laut vor. Sobald du einen Satz zweimal lesen musst, weißt du, dass er für Zuhörer:innen nicht funktioniert. Schreib ihn dann besser um.
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