Wie du in Einfacher Sprache über Ernährung schreibst

#365schreibtipps„Wenn der Herbst kommt, haben Kürbisse Hauptsaison. Es gibt sie von August bis Februar aus deutschem Anbau. Ein sehr beliebter Kürbis heißt Hokkaido. Dieser Kürbis macht wenig Arbeit in der Küche, denn Sie müssen ihn nicht schälen. Die Schale wird beim Kochen weich. Als erstes waschen Sie den Kürbis gründlich unter fließendem Wasser. Dann schneiden Sie ihn mit einem großen Messer in zwei Hälften. Jetzt können Sie Fasern und Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Wollen Sie den Kürbis im Backofen backen, schneiden Sie ihn in Streifen. Die sollten etwa so dick wie Ihr Daumen sein.“

Für wen ist Einfache Sprache gedacht?

Was sich ein wenig unkreativ anhören mag, ist ein Warenkunde-Text zu Kürbis in Einfacher Sprache. Sie richtet sich an Menschen, die nicht gut lesen können. Dazu gehören zum Beispiel funktionale Analphabeten, Menschen ohne oder mit niedrigem Schulabschluss oder mit einer anderen Muttersprache, die (noch) nicht so gut Deutsch können. Wer solche Personen zum Beispiel auf den Geschmack von Kürbis bringen möchte, muss verständlich schreiben.

Hilfreiche Tipps für Einfache Sprache

Für die Einfache Sprache gibt es im Gegensatz zur Leichten Sprache keine festen Regeln, aber Empfehlungen. Die wichtigste lautet: Versetze dich gut in deine Zielgruppen hinein: Was kannst du voraussetzen, was nicht? Was bestimmt ihren Alltag? Baue deinen Text dann logisch auf und verteile ihn auf sinnvolle Absätze. Knackige Überschriften fassen den Inhalt kurz zusammen. Verzichte auf Schachtel- und lange Sätze. Fünfzehn Wörter pro Satz sind eine gutes Maß. Alles, was es den Leser*innen erschwert, deinen Text zu verstehen, lässt du weg: überflüssige Details, Abkürzungen, Substantivierungen, Fremdwörter, Füllwörter, Metaphern oder Redewendungen. Stattdessen benutzt du bekannte und kurze Wörter, schreibst im Präsens und natürlich aktiv statt passiv. Nenne konkrete Beispiele, um einen Sachverhalt zu erklären.

Warum gerade Ernährung?

Natürlich ist das Schreiben über Ernährungsthemen nur ein Beispiel, aber es ist ein besonders wichtiges. Denn leider kennen sich gerade Menschen mit niedriger Bildung oft nicht so gut mit der Auswahl und Zubereitung frischer Lebensmittel und einer ausgewogenen Ernährung aus. Sie sind daher häufiger übergewichtig oder haben Krankheiten, die mit der Ernährung zusammenhängen. Wenn du solche Menschen im doppelten Sinne fit machen möchtest, solltest du dich selbst in Einfacher Sprache fit machen 😉

#365schreibtipps #kürzerschreiben

Ein exklusiver Beitrag zu #365schreibtipps

von Gabriela Freitag-Ziegler, www.freitag-ziegler.de

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