Wie Du einem gelungenen Text den letzten Schliff verpasst
Betriebsblindheit. Sie kann jeden befallen, der sich beim Schreiben intensiv mit einem Thema befasst. Das Tückische an ihr ist: Sie verhindert die neutrale Sicht auf die Schlüssigkeit des Textaufbaus, auf die Verständlichkeit des Inhaltes für die Zielgruppe. Insbesondere bei längeren Texten kann sie durchaus dazu führen, dass man sich beim Schreiben irgendwann ein wenig verläuft. Was hilft, ist der Blick eines Lektors. In meiner Agentur gehe ich noch einen Schritt weiter und gönne jedem Text, bevor er veröffentlicht oder dem Auftraggeber vorgelegt wird, sogar einen Co-Autor.
Im Team die Rolle von Verfasser, Lektor und Korrektor wechseln
In der Praxis des Schreibprozesses sieht das so aus: Nach einem Briefing oder einem verschriftlichten Interview strukturiert Autor 1 den Input und macht sich an den Textentwurf – wenn es Fragen oder Ungereimtheiten gibt, mit Kommentaren. Dieser Rohdiamant geht zum ersten Lesen samt Verständniskontrolle, zur Überarbeitung und gegebenenfalls Verknappung an den Co-Autor. In Runde drei liegt das Manuskript dem Autor erneut zum finalen Glätten und Korrekturlesen vor. Die Qualität der so „gewachsenen“ Texte ist so überzeugend, dass ich diese Praxis der internen Schreibschlaufen nicht mehr missen möchte.
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