Überschriften texten
Überschriften sind immer gut und richtig, wenn sie das enthalten, was hernach folgt. Manchmal aber klingt das etwas schlicht. Schöner sind Überschriften – besonders bei Blogs – wenn sie einen Hingucker oder Stolperstein enthalten.
Ein solcher Hingucker könnten zum Beispiel Wörter sein, die suggerieren, dass hier etwas ganz und gar Einmaliges kommt: fabelhafte [Kurzpullover], unwiderstehliche [Beweise], verführerische [Pralinen], Premium-[Cocktails], wonnigliche [Geburtsanzeigen].
Natürlich ist das Werbesprech, aber wir sind es einfach gewohnt, darauf zu reagieren wie Hunde auf ein Leckerli. Wir glauben es zwar nicht, wollen aber doch wissen, was da kommt und lesen weiter.
Wirksam ist auch der Hinweis auf Verknappung – dann fürchten wir sofort, zu spät zu kommen: die letzten Exemplare [eines Buches], nur noch heute [das Superangebot], sensationeller Einführungs-[preis], begehrte Rest-[Exemplare].
Gut funktionieren auch Stolperstein-Wörter, die Schreckliches evozieren, das zu vermeiden sein kann: verhängnisvolle [Entscheidungen], traumatisierende [Erlebnisse], zerstörerische [Verhaltensweisen], nicht wieder gut zu machende [Anfängerfehler]. Schön ist so etwas nicht, aber es wirkt, weil niemand katastrophale Fehlurteile fällen will.
Fein ist es auch, wenn man darauf verweisen kann, dass nicht nur ein Zufall, sondern die Entscheidungen vieler den Sinn der Sache verstärken: die legendären [Speisekarten], die bestselling [Bücher], die heißbegehrten [Kniestrümpfe]. Und das sehnsüchtig erwartete [Ende].
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