Von der Wäscheleine zum roten Faden
Bei langen und erzählerischen Texten ist der rote Faden dein Rettungsseil fürs Schreiben. Absatz für Absatz hangelst du dich daran entlang. Am Ende wird er dich mit deinem Leser verbinden. Ihn führt er Absatz für Absatz galant durch deine Story. Was sich für den Leser leichtgängig und fast unsichtbar anfühlen soll, ist für den Autor oft harte Denkarbeit.
Hier können dir eine Wäscheleine und ein paar Klammern helfen. Steh vom Schreibtisch auf, spann die Wäscheleine im Raum auf. Vielleicht hast du sogar eine symbolische rote Leine. Leg ein paar Wäscheklammern bereit. Jetzt kann es losgehen. Egal, ob du eine Reportage schreibst, eine Geschichte oder ein Buch: nimm pro Thema, Fragestellung oder Kapitelüberschrift ein Kärtchen und schreib es einzeln darauf. Und dann ab damit auf die Wäscheleine. Vor dir aufgereiht, kannst du die Kärtchen so lange umhängen und ergänzen, bis es sich passend anfühlt.
Die Vorteile: Du stehst auf und kommst in Bewegung. Du hast was Haptisches zum Hin- und Herbewegen, sichtbar im Raum. Raus aus dem Kopf, rein ins Spielerische. Du kannst deine Storyline ablaufen und merkst schneller als auf dem Papier, wenn die Abfolge noch nicht ganz passt.
Nicht zu vergessen: Wer in Bewegung ist, der bewegt. Nicht nur den Cursor und den Wortzähler vorwärts, sondern am Ende auch den Leser.
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