Andrea Teichmann ist Kursleiterin, Autorin und Marketingberaterin für Sport- und Gesundheitskurse.

Seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie nebenberuflich als Fachübungsleiterin für Orthopädie, Aquafitness Prä- und Postnatal, Gesundheitstraining für Kinder und Babyschwimmen. Vor sechs Jahren gründete sie Aqua Fun Aktiv und begleitet kleine und große Wasserratten durch die Wasserzeit. Von der Krabbelgruppe, bis zur Aquafitness für Schwangere und vom Babyschwimmen bis zum Anfängerschwimmen ist alles dabei.

Neben der Wasserleidenschaft hat sie eine zweite Leidenschaft und arbeite als virtuelle Marketingberaterin. Sie ist Werbekauffrau und Dipl. Medienwirtin (FH). Mit KursKompass unterstütze ich Kursleiter im Sport- und Gesundheitswesen in ihrem Marketing.

Im Interview mit „Schreiben als Beruf“ spricht sie über Ihren Weg von der Expertin zu Buchautorin.

 

Andrea Teichmann Autorin

,Du bist Kursleiterin für Schwimmkurse und Rettungsschwimmerin. Beides Berufe, in denen wenig Affinität zum Schreiben gebraucht wird. Wieso hast du als Expertin trotzdem ein Buch (Wasser-Wonne: Schwimmen mit kleinen und großen Babys*) geschrieben?

Lustigerweise habe ich schon immer gerne Geschichten geschrieben. Als kleines Mädchen habe ich auf der Schreibmaschine meines Vaters eine Geschichte über Kinder geschrieben, die mit ihrem Fahrrad nach Hamburg fahren.

Später in der Schule habe ich zwar ein Wirtschaftsabitur gemacht, aber neben Betriebswirtschaft war mein zweiter Leistungskurs Deutsch.

In meiner Freizeit bin ich nicht nur eine Wasserratte, sondern auch eine Leseratte. Mein Mann hat mir vor einiger Zeit einen E-Book-Reader auf meinem Handy installiert, weil er es leid war, immer volle Bücherkoffer mit in den Urlaub zu schleppen.

Ich arbeite seit über zwanzig Jahren als Kursleiterin und höre viele Fragen von Eltern, wie sie ihr Kind ans Wasser gewöhnen können. Diese ganzen Fragen habe ich angefangen aufzuschreiben und dann wuchs die Idee daraus, einen Elternratgeber* zu schreiben. Als vierfache Mama kenne ich viele Sorge und Ängste der Mütter und Väter, wenn sie mit ihrem Kind das erste Mal mit dem Wasser in Kontakt kommen.

Wie lange hat der Prozess von der Idee bis zum fertigen Buch gedauert?

Ich habe im Frühjahr 2018 mit den ersten Seiten für Wasser-Wonne angefangen und im Juli 2019 wurde der Elternratgeber* veröffentlicht. Ich habe natürlich nicht täglich am Buch gearbeitet, sondern manchmal gab es auch Wartezeiten, weil ich z.B. bei den Bildern erst warte musste, bis mein jüngster Sohn alt genug war für die Wasserfotos. Auch die Layouterstellung und die Videoproduktion haben viel Zeit in Anspruch genommen.

Was war das Schwerste am Buch schreiben?

Den Überblick zu behalten. Mein Buch* ist ein 10.000-Teile-Puzzle, da es sehr viele Bilder enthält und zusätzlich habe ich noch QR-Codes, mit denen sich die Eltern Videos anschauen können. Hier den Überblick über alles zu behalten war eine große Herausforderung. Außerdem ist mein Tag mit zwei Jobs, einer großen Familie mit vier Kindern im Alter zwischen acht und eins und einem selbstständigen Mann, der sehr viel unterwegs sehr, sehr voll. Ich musste immer genau schauen, wann ich mir Zeit nehme am Buch zu schreiben.

Tatsächlich sind viele Kapitel abends zwischen 20 und 0 Uhr entstanden, wenn alles im Haus ruhig war und ich dann Zeit hatte meine Gedanken aufzuschreiben.

Wie hast du diese Herausforderungen besiegt?

Ich habe das Glück, dass mich bei dem Buchschreibeprozess einige Menschen unterstützt und motiviert haben. Die Fotos haben zum Beispiel professionelle Fotografen gemacht, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite. Dadurch kennen wir uns gut und es gibt einen Motivationsschub, wenn man so professionell Hand in Hand arbeitet.

Die Wasservideos habe ich mit meinem Mann und unserem jüngsten Sohn zusammengedreht. Mein Mann arbeitet selbst als Dozent und konnte mich dann bei der Methodik-Didaktik unterstützen. Außerdem ist man irgendwann an einem Punkt, wo man nicht mehr aufhören kann, weil man schon soviel in das Buch investiert hat, dass es einfach auf die Welt kommen muss.

Was hat dir bei der Konzeption am meisten geholfen?

Durch meinen täglichen Kontakt mit Eltern habe ich viel Material schon vor dem ersten Schreiben gehabt. Wenn ich mir unsicher war, habe ich dann einige Eltern direkt angesprochen, welche Fragen sie haben, womit sie besonders unsicher sind und welche Informationen sie sich wünschen.

Welche Fehler hast du gemacht, die du anderen ersparen möchtest?

Mein größter Fehler war, dass ich einfach losgeschrieben habe, ohne mir ein Konzept bzw. einen Fahrplan zu erstellen. Ich habe alles einfach in ein Worddokument getippt. Das mache ich jetzt anders. Ich arbeite gerade an meinem zweiten Buch, ein Kursleiterbuch für Baby- und Kleinkindschwimmen und hier habe ich mir einen genauen Plan erstellt.

Hattest du professionelle Hilfe? Beta-Leser? Ein Lektorat?

Ich finde es wichtig, sich professionelle Hilfe für Sachen zu holen, mit denen man sich nicht auskennt.

Zum einen habe ich mit einem Schreibcoach zusammengearbeitet, der mich sowohl beim Layout, also auch beim Lektorat unterstützt hat. Ohne sie wäre das Buch WASSER-WONNE wahrscheinlich in der Schublade geblieben. Vor allem an den Stolperstellen hat sie mich unterstützt und dann auch den Überblick über die Einzelteile behalten.

Sowohl für das Layout als auch für die Fotos und die Videobearbeitung suchte ich mir professionelle Unterstützung. Als das erste Vordruckexemplar fertig war, bat ich dann verschiedene Menschen, um mich herum das Buch zu lesen und Rechtschreibfehler und andere Fehler zu finden.  Dieses Feedback habe ich dann wieder eingearbeitet und eine nächste Testversion erstellt. Insgesamt gab es vier Versionen, bis das Buch endgültig in Druck ging.

Wie gehst du das Buch-Marketing an?

Neben meiner Wasserleidenschaft arbeite ich als virtuelle Marketingberaterin. Daher habe ich schon viel Marketingwissen.

Aber Buch-Marketing funktioniert anders. Vor der Veröffentlichung habe ich mir tatsächlich erstmal Tipps angelesen und mit anderen Autoren gesprochen, was ich alles berücksichtigen muss, damit mein Elternratgeber gekauft wird. Dann habe ich mir einen Marketingplan erstellt und meine Marketingmaßnahmen festgelegt. Zum Beispiel habe ich mir auf Facebook Buchgruppen gesucht, wo man sein Buch vorstellen kann oder auch Blogger angesprochen und angeboten, Gastartikel zu schreiben oder Fragen zum Thema Wassergewöhnung zu beantworten. Dieses Jahr war ich das erste Mal auf der Frankfurter Buchmesse und habe mir Buchmarketing-Workshops angehört und geschaut, wie andere das Thema Buchmarketing angehen.

Vor Ort habe ich geschaut, wo ich meine Zielgruppe finde und es steht sogar schon in einem Buch- und Spielwarenladen im Regal. Aber ich arbeite noch immer am Buch-Marketing. Eigentlich ist das Buchprojekt mit der Veröffentlichung noch gar nicht fertig, sondern mit dem Buch-Marketing geht es weiter.  Mir war zwar bewusst, dass es dauert, bis das Buch gekauft wird, aber ich habe nicht gedacht, dass man so viele „Klinken putzen“ muss. Zwischendurch wurde ich auch gefragt, warum ich das Buch nicht einem Verlag angeboten habe, sondern es im Self-Publishing-Verlag veröffentliche. In der WASSER-WONNE* steckt sehr viel Liebe und Herzblut und ich wollte nicht die Kontrolle abgeben, sondern mein komplettes Mitspracherecht behalten.

Welche Reaktionen gab es auf dein Buch bisher?

Ich habe sehr tolles Feedback von Eltern und auch Kollegen bekommen. Das entschädigt für die vielen Stunden am Schreibtisch und im Wasser. Lustigerweise wollte ich eigentlich das Buch nur als E-Book veröffentlichen. Letztendlich habe ich es als Taschenbuch und als E-Book veröffentlicht und wenn ich mir die Verkaufszahlen anschauen, muss ich schmunzeln, es hat noch keiner ein E-Book gekauft, sondern bis jetzt nur Taschenbücher.

Viele Leser sind auch von den QR-Codes begeistert. Damit habe ich die digitale Welt in mein Buch geholt. Durch die Videos können sich die Eltern bestimmte Haltegriffe oder Spielanregungen nochmal anschauen und können so die Erklärungen besser verstehen.

Wie geht es jetzt weiter mit deinem Buch?

Ich arbeite weiter an meinem Buch-Marketing und freue mich über jedes verkaufte Exemplar und tatsächlich sitze ich am nächsten Buch. Wobei ich hier schon viel mehr Geduld habe als beim letzten Buch und mein ältester Sohn wurde letztens gefragt, was ich beruflich mache und die Antwort war „Meine Mama schreibt Bücher im Schwimmbad und macht Schwimmkurse.“

5 Tipps für die Wassergewöhnung

Natürlich gibt es kleine und große Wasserratten, daher ist es wichtig, dass man sein Kind beobachtet und wenn ihm das nasse Element zu viel ist, auch dann aus dem Wasser rausgeht.

Wenn es Phasen gibt, wo Wasser nicht so viel Spaß macht, ist es wichtig ruhig und gelassen zu bleiben und trotzdem immer wieder das nasse Element mit seinem Kind ausprobieren.

Mit folgenden 5 Tipps von Andrea Teichmann wird dein Kind eine Wasserratte und gewöhnt sich an das Element Wasser:

  1. Von klein an das Kind daran gewöhnen, dass auch die Haare und die Augen nass werden dürfen.
  2. Schwimmhilfen können die Bewegungen durch das Wasser erleichtern. Grundsätzlich kann man sie etwa ab dem zehnten Lebensmonat einsetzen, wenn die Kinder ausreichend Stützfähigkeit im Schultergürtel haben.
  3. Wassergewöhnung fängt zu Hause an. Um sein Kind an das Element Wasser heranzuführen, muss man nicht wöchentlich ins Schwimmbad fahren. Neben duschen und baden, kannst du dein Baby auch mal im Waschbecken planschen lassen oder im Sommer eine Schüssel Wasser nach draußen stellen.
  4. Entspannt im Wasser planschen ohne Zeitdruck. Wasser soll Spaß machen. Daher lieber kürzer im Schwimmbad bleiben, bevor die Wasserratten reizüberflutet, müde oder hungrig sind.
  5. Je älter die Kinder werden, umso mehr kann man sie ermutigen das nasse Element selbst auszuprobieren und zu erkunden.

*Affiliate-Link zu Amazon, das heißt: Kostet nicht mehr als sonst, aber für jeden Kauf über diesen Link bekommt "Schreiben als Beruf" ein mehr als überschaubare Provision, aber allemal besser als nüscht. Danke für deine Unterstützung!

 

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